05.06.08

ANSICHT No. 2

>> Modern sein ist eine Haltung, eine Art Fühlen und Denken, ein Handeln und sich verhalten.
Modernität ist Diskontinuität, der Bruch mit der Tradition, ist Bewegung.
Die Moderne ist das Vorübergehende, das Entschwindende, das Zufällige.
Modern sein, ist das Gespür für den Augenblick, der Wille, die Gegenwart zu heroisieren, das Heroische des gegenwärtigen Moments zu erfassen.
Es ist die Haltung des Dandys, der alles genau registriert, der das, was er sieht, ernst nimmt und in Erinnerung behält.
Das Flanieren gibt sich damit zufrieden, die Augen offen zu halten,
aufmerksam zu sein und in der Erinnerung zu sammeln.
Diese Heroisierung des Augenblickes ist ironisch.
Der Zweck liegt nicht darin, den Augenblick zu sakralisieren,
sondern der Augenblick ist zu bewahren.
Es ist mehr als das flüchtige Vergnügen am Augenblick,
es ist höchste Aufmerksamkeit für das, was geschieht.
Das Ziel ist die ständige Reaktivierung einer Haltung,
ist permanente Kritik.
Die Antwort des Modernisten ist es,
dem Zusammenbruch der alten Ordnung heroisch
und klar ins Auge zu blicken.
Es bleibt die Frage, wer dazu in der Lage ist.......<< Michel Foucault

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